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Festveranstaltung 25 Jahre Hamburgische Ingenieurkammer-Bau

Die Hamburgische Ingenieurkammer-Bau feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit einem großen Empfang am 4. Oktober in der Factory Hammerbrooklyn am Oberhafen. Dabei konnte die Kammer 130 Gäste begrüßen aus Planungsbüros, Kammern und Verbänden, Politik und Verwaltung.

In seiner Begrüßungsrede ging der Präsident der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau, Peter Bahnsen, auf die Geschichte der jüngsten deutschen Ingenieurkammer ein und erinnerte dabei besonders an Karl Heinrich Schwinn, dem 2014 verstorbenen maßgeblichen Initiator für eine eigenständige Ingenieurkammer in Hamburg, der auch ihr Gründungspräsident und später zudem Präsident der Bundesingenieurkammer wurde. Herr Bahnsen würdigte zudem die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Architektenkammer, die mit den Namen der Präsidenten und Präsidentinnen Peter Erler, Konstantin Kleffel sowie Karin Loosen sowie mit Holger Matuschak, dem Geschäftsführer beider Kammern, verbunden sei. Herr Bahnsen bedankte sich weiterhin namentlich bei der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee Stapelfeldt, für die langjährige gute Zusammenarbeit und zahlreiche gemeinsame Kooperationen. Die Kammer mit heute 670 Mitgliedern könne mit Stolz auf ihre immer noch junge Geschichte zurückblicken. Sie habe den Wert der Arbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure vermittelt, viele Initiativen begründet, das Wissen und den Dialog über die Ingenieurbaukunst sowie den Nachwuchs gefördert. Als wichtige Meilensteine der letzten Jahre nannte Herr Bahnsen u.a. große Veranstaltungen zu wichtigen Projekten wie der Untertunnelung der Willy-Brandt-Straße. Die Kammer habe neue Formate entwickelt wie die Video-Podcastreihe mit renommierten Ingenieurinnen und ingenieuren sowie Expertinnen und Experten, die Info-Frühstücke oder dem beabsichtigten Traineeprogramm für den Ingenieurnachwuchs. Mit dem jährlichen Schülerwettbewerb interessiere man Hamburgs Schüler*innen für den Ingenieurberuf und mit Ausstellungen sowie dem gerade erschienenen ersten Band des Ingenieurbauführers Hamburg führe man der breiten Öffentlichkeit die beeindruckenden Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure in Hamburg vor Augen. Herr Bahnsen bedankt sich ausdrücklich bei allen ehrenamtlich in der Kammer Tätigen für ihre Mitarbeit: Erst ihr Einsatz mache die Hamburgische Ingenieurkammer-Bau zu der modernen, engagierten, profilierten und allseits respektierten Kammer, die sie heute sei.

Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee Stapelfeldt, nannte die Hamburgische Ingenieurkammer-Bau eine überaus wichtige Instanz in Hamburg, deren Expertise man in der Behörde außerordentlich schätze. Frau Stapelfeldt betonte, dass bei der Bewältigung der kommenden Herausforderungen auf den Feldern Klimaschutz, Ressourcenschutz und Verkehr den Ingenieurinnen und Ingenieure eine Schlüsselrolle zukomme. Umso wichtiger sei es, möglichst viele junge Menschen für den Ingenieurberuf zu begeistern. Frau Stapelfeldt dankte Herrn Bahnsen für die erfolgreiche 25-jährige Tätigkeit in führenden Positionen in der Ingenieurkammer.

Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, überbrachte in seinem Grußwort die Glückwünsche seiner Organisation sowie aller anderen Landesingenieurkammern. Auch er verwies auf die gewaltigen Herausforderungen und Umwälzungen, die vor Deutschland und der Welt lägen: Klima- und Energiekrisen, aber auch Entwicklungen wie die Überalterung der Bevölkerung in den Industrienationen, die weltweite Zunahme von Mobilität und die Verstädterung: 2030 werde die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten leben. Für all dies brauche es neue technische und konstruktive Lösungen, die die Ingenieurinnen und Ingenieure liefern würden. Um neue Wege zu gehen, müssten jedoch die Rahmenbedingungen geschaffen werden: So ließe das überbordende System von Gesetzen, Normen und Richtlinien in Deutschland kaum noch Raum für Innovation und Kreativität. Hier wünsche man sich Veränderungen seitens der Politik. Ebenso wichtig sei es, dass die Ingenieurinnen und Ingenieure unter akzeptablen Rahmenbedingungen arbeiten könnten: Der Wert und die Wertschätzung der Arbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure dürften sich nicht noch weiter entkoppeln.

Den Festvortrag hielt der Wetter- und Klimaexperte Frank Böttcher. Er machte die Dramatik des Klimawandels und die resultierenden Folgen sehr eindrucksvoll deutlich. Insbesondere der Anstieg der Meeresspiegel erfolge sehr viel rascher und stärker, als dies bislang prognostiziert worden sei. Dies erfordere enorm hohe Investitionen in die Klimaanpassung, insbesondere beim Küstenschutz. Auch die Zunahme extremer Hitzetage und von Starkregen-Ereignissen stellten insbesondere die Städte vor riesige Herausforderungen. Es seien ganz neue Anpassungsstrategien nötig, für die es auch des Wissens und der Kreativität der Ingenieurinnen und Ingenieure bedürfe.

Fotos der Veranstaltung stehen hier zur Verfügung: http://dawa.ws/festveranstaltung-25-jahre-hamburgische-ingenieurkammer-b…
Fotos: © Kirsten Schneider